Kurz nach dem intensiven nationalen Wochenende in Imst wurde von 2.-4. Juni der "Alps Orienteering Cup" ausgetragen. Für die Steirerinnen und Steirer war es eine weite Reise ins hochalpine Gelände rund um Livigno.
Die italienische Stadt auf 1.816m Seehöhe präsentierte sich mit wechselhaften Bedingungen, das Wetter ließ auch häufig das traumhafte Alpenpanorama erstrahlen. Die Anordnung der Wettkämpfe glich der in Tirol. Einzig der Sprint am Freitag wurde als Mixed-Staffel ausgetragen. Durch die gleichzeitig ausgetragenen italienischen Meisterschaften kam ein sehr großes Starterfeld zusammen.
Ein Teil der Athletinnen und Athleten machte sich am Vormittag beim Model Event mit dem alpinen Gelände vertraut. Um 15 Uhr kam es dann zum Showdown im Ortszentrum. Livigno erstreckte sich als schmales Band über 5 km durch das Alpental. Da die breiteste Stelle nur 400 m ausmachte war mit einem sehr überschaubaren Gebiet zu rechnen. Doch die Stadt präsentierte sich sehr komplex. Die zahlreichen alleinstehenden Häuser, die meist rundum zu belaufen waren forderten auf jeder Teilstrecke höchste Konzentration. Dazwischen erstreckte sich ein Labyrinth aus Mauern und Zäunen, von denen selbst die Passierbaren besser umlaufen wurden da sie recht hoch waren. Die untypische Sprintkarte, die langen Distanzen und die dünne Luft stellten die Läuferinnen und Läufer des OLC Graz auf eine harte Probe.
Die Grazer Staffel mit Lenka Kovarova, Philipp Schiel und Levente Szalay konnte in der Elite den 10. Rang unter 55 Staffeln erlaufen. Auch Luca Kiechl (Offen) und Axel Koppert (DH35-) konnten mit starken Leistungen aufzeigen.
Der zweite Wettkampf über die Mitteldistanz hatte einen ganz speziellen Charakter. Der Start war auf 2.270 m Seehöhe direkt beim "Passo Eira" und der Großteil der Strecke lag über der Baumgrenze.
Hier hatte die Witterung einen sehr direkten Einfluss auf das Rennen. Während sich der Regen im angrenzenden Tal breit machte, blieb es am Pass meist ruhig und teils sonnig. Die gute Sicht erlaubte über viele Teilstrecken ein sicheres Orientieren, doch verleitete es manchmal auch zur leichtfertigen Umsetzung. Im Gegensatz zur Sicht reduzierten das steile Höhenprofil und die zahlreichen Sümpfe die Geschwindigkeit. Eine gute Einschätzung der eigenen Höhe war über die ganze Strecke gefragt, nur wenige Passagen ließen eine hohe Laufgeschwindigkeit zu.
Die Tagessiege gingen mit klarem Vorsprung an Elena Pezzati (Team Ticino) und Giacomo Zagonel (POL. 'G. Masi').Axel Koppert (H35-) zeigte abermals eine tolle Leistung, er platzierte sich 3 Minuten hinter dem Klassensieger Emiliano Corona (G.S. Pavione) auf dem 6. Rang.
Dem jüngsten Starter des OLC Graz, Gergö Hites, gelang der gute 12. Rang (H-12)
Die Langdistanz wurde auf dem Westhang unterhalb des "Passo Eira" ausgetragen, der durch zahlreiche Ski- und Mountainbikestrecken geprägt war. Der nördliche Teil war sehr Abenteuerlich, die längeren Bahnen hatten hier über viele Teilstrecken keinen einzigen Weg. Im südlichen Teil konnte man allerdings von den weitläufigen Trails profitieren und so die Geschwindigkeit auf den späteren Downhillpassagen noch rasant steigern. Bei den Routenwahlen waren die Höhenmeter ausschlaggebend, für eine gute Belaufbarkeit ließen sich durchaus einige Höhenmeter investieren. In der Herren Elite erstreckte sich eine Routenwahl gar über 1,5 km von den 10,3 km mit 605 Höhenmetern.
Sebastian Inderst (PWT Italia) konnte das Rennen sehr knapp mit einem Vorsprung von 8 Sekunden für sich entscheiden. Levente Szalay beendete das Rennen auf dem 10. Rang und Philipp Schiel auf dem 11. Bei den Damen gelang Christine Kirchlechner (Sportclub Meran) ein überlegener Sieg auf der 6,6 km langen Strecke mit 390 Höhenmetern. Auch Matthias Midl und Paul Reicher zeigten sich mit dem 12. und 13. Rang zufrieden (beide H17-18).
Ergebnisse: Competitions’ information / Bulletins – Alps Orienteering Cup 2023 (aoc2023.it)
In der Gesamtwertung des Alpen-Adria-Cups dominierten die starken italienischen Teams Ticino vor Trentino-Südtirol und Veneto. Für das Steirische Team waren es drei spannende Wettkämpfe im hochalpinen Gelände, auch wenn es heuer nicht um den Titel mitkämpfen durfte. Am kommenden Sonntag geht es mit den vereinseigenen Veranstaltungen, dem 8. Austria Cup und der Premiere der ÖM im Knock-Out-Sprint in der Grazer Innenstadt weiter.