Sprint in_Nizza_-_wie_würdet_ihr_laufen-001

Die erste (volle) Oktoberwoche bot heuer eine willkommene Gelegenheit dem Berufsalltag und dem regnerischen Wetter in Österreich in Richtung Süden zu entfliehen.

Bei den alle vier Jahre ausgetragenen European Masters Games für Seniorensportler in Nizza war OL eine der 27 ausgetragenen Sportarten.

Parallel dazu organisierte Park World Tour Italy in der Toskana einen 5-Tage-OL, der in zwei Wochen zweimal hintereinander in nahezu identer Form unter dem Titel Five+Five Tuscany ausgetragen wurde.

 

Warme Temperaturen von um die 25 Grad, sonniges Wetter und eine Distanz von „nur“ 400 Autobahnkilometern boten ideale Rahmenbedingungen beides zu kombinieren. Ideal also für jemanden wie mich, der nach vielen Trainingsjahren lieber Wettkämpfe läuft als zu trainieren - eine OL-Intensivwoche, die sich im Detail wie folgt liest:

 

-          Sa, 3.10. und So, 4.10. Steirische Meisterschaften in Fehring – zwei schöne Läufe, aber leider eine katastrophale läuferische Verfassung lassen mich das Tempo etwas reduzieren (im Unterbewusstsein wohl auch um fit für die kommende Woche zu sein)

-          Mo, 5.10. Sprintbewerb in Nizza – interessant, wie Sonne, warmes Wetter und das Gefühl, dass es wirklich um etwas geht, beflügeln – eine erstmals wieder akzeptable läuferische Verfassung und ein technisch sauberer Lauf hätten fast zum Sieg gereicht. Der zentrale Teil des viel zu lang geratenen Sprints (Siegerzeit in H50 mehr als 32 Minuten) erinnerte stark an den Grazer Schloßberg – über viele Stufen hinauf, oben zwei Runden mit interessanten Routenwahlen auf kleinen Wegen und dann wieder hinunter in die Innenstadt. Leider vereitelten einige kleine Routenwahlfehler den vollen Erfolg, der wohl nur in diesem Lauf möglich gewesen wäre, da der französische Seniorenweltmeister und Favorit in letzter Minute absagen musste und der mit Abstand stärkste russische Läufer von den speziellen Anforderungen offensichtlich doch etwas überrascht war. 

Leider musste das Programm in Nizza wohl auch wegen der schweren Unwetter am Wochenende vorher (17 Todesopfer – überwiegend Autobesitzer, die beim Versuch ihre Fahrzeuge aus überfluteten Tiefgaragen zu retten, ertrunken sind) geändert werden. Obwohl am Montag nichts mehr an die Unwetter erinnerte wurde der Sprint auf den Nachmittag verlegt – damit war der geplante Start beim ersten Lauf am Abend in der Toscana zeitlich nicht mehr realisierbar (kein großes Problem, wie sich nachher herausstellte war das ohnehin die uninteressanteste Etappe)

-          Di, 6.10. Zwei Bewerbe in der Toskana – vormittags ein eher einfacher Sprint in Lucca, der nur teilweise an Venedig erinnerte und nachmittags ein technisch anspruchsvoller Bewerb im Pinienwald von Cecina (interessant, was man bei guter Karte und Bahnanlage aus einem nur einige hundert Meter schmalen Waldstreifen am Meer herausholen kann) – sogar die Wassertemperatur im Mittelmeer mit deutlich mehr als 20 Grad lud zum Schwimmen ein.

-          Mi, 7.10. Zuerst ein kurzer Abstecher zurück ins regnerische Graz um bei Carinas Sponsion dabei zu sein und am Abend der Nachtsprint in Nizza

-          Do, 8.10. Wieder zwei Bewerbe in der Toskana – Stadt-Sprints vom Feinsten in den Städtchen Castagneto Carducci und Volterra – beide weithin sichtbar auf der Spitze eines Hügels gelegen mit engen Gässchen, vielen Höhenmetern und sehr interessanten Bahnen. Wie alle Bewerbe bei den Five+Five waren die Strecken zwischen Sprint und Mitteldistanz angelegt (Siegerzeiten 20-30 Minuten) und auch für die kleine Gruppe von etwa 100 Läufer/-innen professionell organisiert.

-          Fr, 9.10. Ein fast schon etwas ungewohnter Ruhetag

-          Sa, 10.10. Der Abschlußbewerb bei den European Masters Games in Nizza – eine in 2 Läufen ausgetragene Mitteldistanz. Typische Mittelmeerwälder – dornig-grün, steiniger Untergrund und wenig Sicht – technisch sehr anspruchsvoll auf eher gewöhnungsbedürftigen Karten – beide Gebiete auf wunderschönen Aussichtsbergen östlich von Nizza gelegen mit Blick fast auf die gesamte Cote d‘ Azur

Insgesamt also eine tolle Woche mit vielen Reisekilometern (aber ohne großen Zeitdruck sehr entspannt zu bewältigen) – und nicht zuletzt drei Medaillen bei den European Masters Games, die aber weniger meinen zwar durchaus akzeptablen Leistungen als der sehr dünnen Besetzung zuzuschreiben sind. Dennoch wichtig dass OL hier auch vertreten ist. Die Teilnehmerzahlen sind zwar für uns rekordgewohnte OLer gering (bei den World Masters Games ist OL regelmäßig die Sportart mit den meisten Teilnehmer/-innen) aber immer noch im Schnitt der anderen Sportarten.

Wer übrigens mit PWT (Park World Tour) auf OL-Reisen gehen will, für den stehen 2016 einige tolle Touren auf dem Programm, wie beispielsweise

-          10.-20.3. MOC – Mediterranean-Orienteering-Championship-Tour in Bulgarien, Griechenland und Mazedonien

-          31.5.-12.6. Kingdoms of Himalaya-Tour (Bhutan-Sikkim-Bangladesh) 

-          4.-11.12. Karibikkreuzfahrt mit OL

u.a. mehr

Ich kann diese stark gebuchten Reisen, die immer wieder toll organisierte OL-Erlebnisse bieten, sehr empfehlen. Das Profi-Team um den früheren Weltmeister und OLC-Graz Ehrenmitglied Jörgen Martensson bürgt für Qualität.