Am letzten Juniwochenende wurde die heurige MTBO Saison fortgesetzt. Nach dem Auftakt im April im Raume Wiener Neustadt war diesmal das Bundesland Kärnten Schauplatz der nächsten beiden Cuprennen. WKZ war der Sportplatz von Wiederndorf bei Bleiburg. Der Verein Naturfreunde Villach Orienteering unter der bewährten Führung von Klaus Wallas und Karin Irk sorgten für eine sehr gelungene Veranstaltung an beiden Tagen, die nur den einen Schönheitsfehler hatte, dass manche Bahnen an beiden Tagen zu kurz geraten waren und somit die lt. WO  geltende Siegerzeit (Mittel der ersten drei Bestplatzierten) zum Teil klar verfehlten. Hier würde sich bei einem kleinen Gebiet ein Kartenwechsel oder -noch besser- der Aufdruck auf beiden Seiten anbieten.

Am Programm stand am Samstag die Österreichische Staatsmeisterschaft  bzw. Österreichische Meisterschaft über die Langdistanz und am Sontag gelangte ein Mitteldistanzbewerb zur Austragung. Ca 160 Fahrer, darunter auch solche aus Italien, Slowenien und Ungarn gingen an den Start.

 

Es wurde diesmal ein für den MBTO komplett neues Gebiet verwendet. Die alte Fuß OL Karte „Heiligengrab“ wurde von Martin Lejsek aktualisiert und auf MTBO Norm umgezeichnet. Obwohl das Gebiet sehr flach erschien, bot es dennoch mehr fahrerische Anforderungen als etwa Großmittel, waren doch manche Wege mit Wurzeln übersät und manchmal wegen der zum Teil dichten Vegetation schwer erkennbar. Das Gelände war an beiden Tagen auch für Einsteiger und Fahrer mit wenig Erfahrung im MTBO geeignet. Vom OLC Graz traten sieben Fahrer/innen die Reise nach Kärnten an. In der Eliteklasse erreichte Andi Platz acht, was in Anbetracht der zahlreichen ausländischen Starter in der Eliteklasse beachtlich ist. Für Reinhard  (H40) und Günter (H50) reichte es ebenfalls für Platz 8, Walter (H60) konnte seine Klasse klar gewinnen und Karl wurde hier 7. Bei den Damen war Karin (D50) sehr gut unterwegs und sicherte sich die Bronzemedaille.

 

Die Mitteldistanz am Sonntag fand auf der gleichen -übrigens sehr guten- Karte wie am Vortag statt. Die Erfolge der OLC-ler waren  ähnlich wie am Samstag. Andi erreichte Platz 9, Arno (H40) wurde 7. und Günter  9. Walter konnte auch das zweite Rennen gewinnen und Karl belegte Platz 10.Karin war leider nicht mehr am Start.

Dieses  Gebiet würde sich übrigens auch für ein Trainingsalger anbieten, da es  sowohl für Fuß-OL als  auch für MTBO geeignet ist.

 

Die Fortsetzung und gleichzeitig auch der Abschluss der Frühjahrssaison im MTBO ging Mitte Juli in Nagyvázsony nördlich des Plattensees in Ungarn über die Bühne. Das Miniteam um Peter und Agnes Vajda zeichnete für die gelungene Abwicklung verantwortlich. Vom OLC Seite war diesmal nur eine Miniabordnung vor Ort. Neben Andi, Günter und Walter war auch Christof nach längerer Wettkampfpause wieder dabei. Von den ca 120 Startern kamen fast zwei Drittel aus Österreich. Die hochsommerlichen Temperaturen waren ein Kriterium an diesem Wochenende, da es drückend schwül und extrem heiß war.

Verwendet wurde die schon von der WM 2012 bekannte Karte „Nagyvázsony“, welche aktualisiert und gesplittet wurde. Fahrtechnisch eher einfach, allerdings einige steile Abschnitte im Norden der Karte. Der Sprint am Samstag fand in einem komplett ebenen und sehr begrenzten Waldstück im Süden statt, was ein sehr hohes Tempo auf den äußerst schnell befahrbaren Wegen ermöglichte. Doch musste man höllisch aufpassen, um wegen der vielen Richtungsänderungen auch die richtige Postenreihenfolge einzuhalten.

Die Ergebnisse des OLC können sich sehen lassen. Christof erreichte beim Wiedereinstieg mit Platz 7 ein ausgezeichnetes Ergebnis und war damit schneller als Andi, der sich unmittelbar hinter ihm platzierte. Günter fuhr auf Platz  8 und Walter gewann erneut, diesmal allerdings nur hauchdünn vor Rudi Schwarz vom HSV Feldbach, der immer stärker wird.

 

Am Sonntag wurde die gesamte Karte verwendet und eine Langdistanz stand an. Und es war wieder sehr heiß. Es gab diesmal zwei verschiedene Starts, was für Verwirrung sorgte, da viele nicht wussten, wo ihr Start war. Beide lagen jedoch nahe beieinander, sodass alles ohne größere Probleme ablief. Walter staunte nicht schlecht, als er seine Karte erhielt. Die saftigen Höhenmeter sprangen ihm sofort ins Auge. Zwei sehr steile Anstiege -einer davon noch dazu ziemlich lang- brachten ihn an die physischen Grenzen. Nach einem größeren Schnitzer (Parallelfehler),  der ihn gute drei Minuten kostete, erreichte er mit einer seiner Meinung nach eher mäßigen Zeit das Ziel. 

Doch an diesem Tag hatten alle ihre Probleme, da die Karte bei weitem nicht so gut war wie am Vortag. Abzweigungen waren manchmal unklar, es gab mehrere Wege als auf der Karte und die Vegetation war manchmal mehr als diffus dargestellt. So reichte Walters  Zeit doch noch für einen deutlichen Sieg, der Drittplatzierte in seiner Klasse hatte schon mehr als 20 Minuten Rückstand. Andi steigerte sich deutlich und belegte Platz 5. Christof haderte mit der Karte und fand sich nach einem durchwachsenen Rennen auf Platz 9 wieder. Günter schaffte mit Platz vier an diesem Tag seine beste Platzierung bei einem MTBO in diesem Jahr.

 

Generell kann gesagt werden, dass die Streckenlängen in manchen Klassen gelinde gesagt Erstaunen hervorgerufen haben. Die Abstufungen zwischen den einzelnen Klassen waren zum Teil extrem. 20km in der Klasse H15-17 gab es in Österreich noch nie. Und 1 km Unterschied zwischen H40 und H50,  aber 10 km zwischen H50 und H60. Nach Mail von Walter an Peter wurde die Differenz auf 7 km reduziert, aber zu welchem Preis! Im nach hinein stellte sich beim Kartenstudium mit Christof nämlich heraus, dass Walter und er ab der Mitte seiner Bahn exakt die gleichen Posten hatten. D.h., die H60 absolvierte den zweiten (steilen)Teil der Herren Elite und somit sind auch die Höhenmeter erklärlich und damit auch der Umstand, dass die H60 in Relation zur Strecken-Länge an diesem Tag die steilste Bahn zu absolvieren hatte. Damit lässt sich auch die eher mäßige Siegerzeit der H60 erklären. Man lernt eben nie aus!