Die nationale Wettkampfsaison begann am ersten Maiwochenende gleich mit einem Paukenschlag. Das Elite-Team des OLC-Graz gewann die im heurigen Jahr erstmals ausgetragene österreichische Meisterschaft in der Mixed-Sprint-Staffel. Und so erfolgreich wie das verlängerte Wochenende anfing, ging es auch weiter: An den zwei folgenden Wettkampftagen sammelten die OLC-Athleten sechs weitere Medaillen - doch der Reihe nach:
Am Maifeiertag wurde in Hallein erstmals die schnellste österreichische Viererstaffel, bestehend aus zwei Damen und zwei Herren (gelaufen wird in der Reihenfolge Dame-Herr-Herr-Dame), gekürt. Halleins verwinkelte Altstadt bot mit ihren schmalen Gassen nicht nur eine schöne Kulisse für die Zuschauer, sondern auch gute Bedingungen für einen spannenden Sprint-OL. Johanna Trummer lief die Startstrecke und kam als Zweite zurück in die Wettkampfarena an der Salzach, wo die Fans schon für Stimmung sorgten. Matthias Gröll übernahm und machte sich auf die Jagd. Mit einem guten Rennen übergab er in Führung liegend an Klaus Schgaguler, welcher, genauso wie Laura Ramstein, solide die Führung verteidigte. Man kann es nicht abstreiten, hier kann man von einem historischen Sieg sprechen.
Tags darauf folgte der zweite Staffelwettbewerb, diesmal im Wald rund um die Marmorsteinrüche von Adnet. Hier waren nun ganz andere Qualitäten gefragt als noch am Samstag. Steiniges, teils ziemlich detailliertes Gelände, durchsetzt von den steilen Wänden der Steinbrüche, forderte den kompletten Orientierungsläufer, der im schwer belaufbaren Gelände geschickt ist und gleichzeitig Karte lesen kann. Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen machten wir uns berechtigte Hoffnungen auf Medaillen.
Bei den Herren lief zunächst alles wie erhofft. Philipp Schiel übergab als erster an Mathias Peter. "Philo" ließ die anderen Fehler machen, während er sauber und selbstständig orientierte. Mathias Peter kämpfte nun gegen Helmut Gremmel vom favorisierten HSV Pinkafeld. Aufgrund kleinerer Fehler konnte er Klaus Schgaguler "nur" als Zweiten auf die Schlussstrecke schicken. Klaus startete mit einem Abstand von wenigen Sekunden und jagte nun keinen geringeren als Gernot Kerschbaumer - eine schwierige Situation, in der er leider auch gleich zu Beginn einen Fehler machte. So lief er alleine und sicherte den sehr guten zweiten Platz in einem dichten Feld. Philo und Mathi geben im ORF-Bericht ausführliche Interviews:
Auch die Damenstaffel gewann Silber. Johanna Trummer, Maren Herrgesell und Laura Ramstein mussten sich nur den Damen der Naturfreunde Wien geschlagen geben. Dabei sah es Anfangs nicht nach einer Medaille aus. Johanna übergab an siebter Stelle liegend an Maren, die mit einem kämpferischen Lauf zwei Plätze gut machte. Nun ruhten die Hoffnungen auf Laura, die schon am Vortag gezeigt hatte, dass sie die Frau für die letzte Strecke ist. Mit einem tollen Lauf brachte sie die Staffel dann auch tatsächlich auf den Silberrang. Ein tolles Ergebnis, wenngleich man feststellen muss, dass die Dichte im österreichischen Frauen-OL derzeit nicht mit der der Herren mithalten kann.
Am Sonntag folgte die Österreichsische Mitteldistanzmeisterschaft der Nachwuchs- und Seniorenklassen im gleichen Gelände. Matthias Gröll und Mathias Peter, nach den Staffelwettbewerben schon dekoriert mit Gold und Silber, sorgten für einen Doppelsieg in der Klasse H-20. Der jüngere Nachwuchs blieb bisher ohne Medaillen, holte jetzt aber auf. Georg Gröll siegte souverän bei den Herren -16. Anna Gröll, die dritte im Bunde der schnellen Gröll-Geschwister, erkämpfte sich die Bronzemedaille bei den Damen -14 . Johanna Trummer wurde Österreichische Meisterin bei dem Damen bis 18.
Das sind nur die Spitzenergebnisse dieses Wochenendes. Der OLC-Graz stellte jedoch auch noch eine große Anzahl weiterer Staffeln und Einzelläufer aller Altersklassen. Dies unterstreicht, dass wir derzeit nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite gut vertreten sind.