Anbei mein Laufbericht von der Jukola:
Massenstart mit 1300 Läufern- ein Wahnsinn!!!!
Situation: Sonntag vormittag, in Kytäjä, Finnland und 1300 Läufer stehen an der Startlinie
Wegen meiner relativ niedriger Startnummer (193) starte ich sehr weit vorne, und dann heißt es schon 10, 5, 4,3,2,1 und Schuß!
Los geht’s, Karte rausnehmen und mal schauen dass ich um die Kurve auf die lange Gerade zum Startdreieck komme. Außen links kann ich gut laufen und kann da auch einen kurzen Blick auf die Strecke zum 1. Posten werfen, Route ist klar- quer was sonst....
hui, das Tempo ist ziemlich hoch, aber da atmen auch schon andere neben mir etwas tiefer, somit gehts den anderen gleich!
Startposten:Und schon bildet sich die erste Schneise von Läufern, reihe mich ein und rauf geht’s den Hügel, ab und an überhole ich ein paar. Oben angekommen weiß ich genau wo ich bin und beginne als erster in meine Richtung zu laufen, Läufer folgen mir... Na dann kanns scho net so schlecht sein, durch den Sumpf und rauf auf den Hügel, dort muss er sein. Ja, da ist der Stein, voilà, so Start geglückt.... Richtung nehmen und weiter geht’s, auf Tempp drücken, Beine fühlen sich super an. Plan ist rauf auf den höchsten Punkt und dann sicher rein, komme aber leicht rechts ab und denke dann: erspar ich mir das korrigieren und lauf rechts um den Hügel.... Was? Wo ist jetzt der Hügel mit dem Posten? Hätte ich doch korrigiert und auf meinen Kompass geschaut. Ah da drüben. Zeitverlust hält sich in Grenzen, aber das wird mir eine Lehre sein.
Noch immer so viele Leute vor mir, Richtung und überholen, und schon ist Nummer 3 da, weiter geht’s, sicher von der Straße zum Posten. So langsam hab ich auch das mit dem Emit stempeln heraußen, ach macht das Spaß! Und weiter geht’s, Tempo aufnehmen, gehe quer statt Sicherheitsroute außen über den Weg. Auf einmal, mhhhh, wo bin ich jetzt genau, ah ein Posten.... Mist falsche Nummer, bin so dumm! So, wo bin ich? Nein, da nicht, ach es bringt nichts, raus auf den Weg und sicher rein! Gesagt getan, na puh, aber das Führungspackerl ist jetzt weg!
Egal, einfach weiter, Richtung, Getränkeposten, Richtung weiter, Posten, so jetzt kommt die erste lange Strecke.... da gibt’s ja keine Routenwahl, einfach Kompass und drauf los, außerdem alleine bin ich eh net. So, bergauf immer attackieren und oben Richtung checken, überholen und Plätze gut machen.. Naja, so ganz wissen tu ich net mehr wo wir genau sind, aber Richtung passt. So langsam könnt ma scho da sein, vor und hinter mir werdens auch schon unruhig, da hör ich auf einmal „one hundred fourteen“! haha, das ist ja mein Posten, also keine Gabel. So da is eine Felswand, mit Hügel und einem Posten daneben, meiner is es sicher net, aber wenn dass jetzt die Felswand gleich in der Nähe von meinen Posten ist, dann weiß ich wo ich bin. Ja, es schaut da überall so aus wie es ausschauen sollte. Puh da ist er ja. So weiter, Richtung, nächsten Posten kommen wie am Laufband. Die kleinen Bergaufstücke kann ich immer voll auf Attacke durchlaufen und so viele Plätze gut machen, zumindest kommts mir so vor, Richtung und weiter, auf einmal bin ich ja ganz vorne beim Packl. Mhh, ruhig bleiben, ah da sind wir. Mist ein bisschen zu früh runter, aber alles unter Kontrolle, aber jetzt kann ich wieder eine Unmenge von Läufern überholen, die ich gerade passiert habe. Naja, physisch bin ich aber gut drauf.. So weiter, blöde Route zum Weg, naja, dann halt nix trinken und so kann ich auch Plätze gut machen.... So weiter, auf einmal da is wieder der Pierre, zeig ihm kurz wo wir sind und los geht’s. Und wieder geht’s bergauf, bis zum Schluß laufen, nicht gehen, und weiter. Schau kurz züruck, ah die hinten müssen gehen, gutes Zeichen.....auf den Weg und Richtung rein, ach, bisschen zu unsauber und ein kleiner Schwenker, jetzt sinds wieder da. Naja, zusammen ist das Tempo eh höher. So, ordne mich mal wieder in die Gruppe ein und konzentriere mich auf den Schlußteil, ah da gibt’s eine Routenwahl, ok, außen rum is sicherer und viel besser zu belaufen.
Aber was ist jetzt los? Keiner will mehr die letzten Posten führen, das kanns doch nicht sein, Naja, Richtung nehmen und weiter, Weg gekreuzt, bergauf und bergab, durchs Dickicht, äh wieso muss ich führen? So ganz sicher bin ich mir nicht, bleibe kurz stehen, Ah, passt schon, noch weiter. Das Tempo wird jetzt höher... Noch geht’s ja ein paar Minuten, also keine unnötigen Zwischensprints. So, ab zum Weg und los, jetzt sind wir nur mehr zu zweit, alle andren sind wohl quer gegangen. Ahhhhhhh, meine Beine, was ist jetzt los.. da geht ja gar nichts mehr weiter, mist, genau jetzt muss es zu krampfen anfangen, vorne und hinten zugleich. Naja, weiterkämpfen und bald bin ich ja im Ziel. Meinen Mitstreiter kann ich läuferisch abhängen, aber viele vom Packl kommen mir bergauf schon entgegen. Ach, quer wars vielleicht doch schneller, naja, Posten stempeln und runter, bitte kein Zielsprintduell mehr. Meine Beine sind so verkrampft, schaue zurück: ok da muss ich nicht mehr voll durchziehen, denn vorne ist auch keiner mehr. Stempeln und nach 2:06:34 falle ich zu Boden. Lässiger Lauf, aber k.o. bin ich jetzt. Zufrieden? Naja, nach dem größeren Fehler am Anfang habe ich mich gut nach vorne gearbeitet.
Aber die Jukola sieht mich sicher nächstes Jahr wieder:)
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